Hallo ihr Lieben,
wie geht es euch eigentlich? Fühlt ihr euch gut oder ist euch oft alles zu viel? Fragt ihr euch auch immer, wie ihr eure extrem lange To-Do-Liste abarbeiten sollt? Am Ende seid ihr wahrscheinlich traurig und frustriert, weil nicht mal die Hälfte erledigt ist. Mir geht es jedenfalls öfter mal so.
Vor einiger Zeit schon wurde ich angeschrieben und auf die Webseite Mama-Burnout aufmerksam gemacht. Ich finde dieses Thema sehr interessant und wichtig. Daher habe ich mich mehr mit der Webseite und dem Thema beschäftigt.
Erstmal Mama-Burnout: Was ist das überhaupt? Totale Erschöpfung aufgrund von Dauerstress. Burnout ist vielen bekannt. Es gibt die, die das auch als Krankheit ansehen, aber es gibt auch immer noch die, die es für erfunden halten oder als eingebildete Krankheit. Das ist auch der Grund, warum sich viele die Krankheit nicht wirklich eingestehen.
Doch der Dauerstress trifft jeden. Ständiger Zeitdruck, hohe Anforderungen im Beruf und die fehlende Anerkennung, all dies kann bei Müttern zum Burnout führen. Ich mag beim Mamasein eigentlich nicht vom Mama-Job sprechen, doch manchmal fühlt es sich genau so an, wie ein richtig harter Job.
Einige Anzeichen für Burnout:
- Energieverlust und Kraftlosigkeit
- Ständige Müdigkeit
- Reizbarkeit
- Körperliche Schmerzen
- Schlafstörungen
- Angstzustände
Meine Geschichte
Da komme ich gleich mal zu mir selbst. Es war im letzten Jahr, ungefähr Ende März. Etwas mehr als ein halbes Jahr war ich wieder in der Arbeit tätig und bis dahin einigermaßen zufrieden mit allem. Ich hatte zwar immer noch etwas damit zu tun, alles unter einen Hut zu kriegen, aber es war okay. Doch die Arbeit verlangte mehr. Ich arbeitete als Medizinische Schreibkraft und hatte ein bestimmtes Soll zu erreichen, was ich bis dahin nicht schaffte, da sich in meiner Elternzeit die Anforderungen erhöhten. Ich musste auf mein Soll kommen. Von da an machte ich jeden Tag Überstunden.
Mein vorheriger Ablauf war Geschichte. Ich machte sonst 14 Uhr Feierabend, nahm mir ca. 45 Minuten Zeit für Haushalt und verbrachte ab 15 Uhr die Zeit mit Olli. Ich schaffte weniger im Haushalt, es gab etwas weniger Zeit mit Olli, Zeit für mich war selten drin. Zeit war ein großes Thema, denn es war nicht nur zu wenig von ihr da, sie verging auch noch schneller. Ich wurde immer unglücklicher.
Arbeitszeiten wurden in der Firma nicht beachtet. Es wurde verlangt, bei hohem Tätigkeitsaufkommen Überstunden zu leisten. Doch leider war dies eher die Regel, als die Ausnahme. Mehr Druck und fehlende Anerkennung ließen den Reiz an Mehrarbeit verfliegen, was mehr Geld bedeutet hätte.
Diese Unzufriedenheit strahlte sich auch ins Privatleben aus. Oft sagte Andre, ich sollte mir was Neues suchen, doch ich war ja mehr als glücklich mit meiner Tätigkeit und damit war es nicht leicht etwas anderes zu finden. Ich wollte nicht wieder in einem Büro als Sekretärin oder so arbeiten, das hatte mir schon in der Ausbildung nicht gefallen.
Die Diskussionen ließen mich noch unglücklicher werden. Ich erinnere mich, dass ich viel weinte, auch während der Arbeitszeit, dass ich oft Herzrasen und eine zu schnelle Atmung verspürte. Aber immer, wenn ich mein Fitbit-Armband checkte, zeigte es total normale Werte an, trotzdem fühlte ich mich schlecht.
Nach ungefähr 3 Monaten zog ich die Reißleine und suchte nach neuen Firmen, bei denen ich der gleichen Tätigkeit nachgehen konnte. Ich arbeitete weiterhin jeden Tag 7 statt 6 Stunden und lernte mich besser zu arrangieren. Olli war an 2 Tagen in der Woche bis 16 Uhr bei den Tageseltern, so dass ich etwas zu Hause erledigen konnte.
Im Oktober hatte ich dann Glück, ich fand eine neue Stelle, mit der ich immer noch glücklich bin. Der Druck ist weg. Damit auch die private Unzufriedenheit. Alleine schon aus dem Grund, weil ich etwas mehr Geld verdiene. Ich weiß, Geld alleine macht nicht glücklich, doch fühlt es sich gut an, wenn man dadurch etwas mehr Sicherheit hat.
Ich arbeite nun täglich bis ca. 15 Uhr und Olli wird meist bis 16 Uhr von den Tageseltern betreut. Er hat dort einen ziemlich langen Tag, aber ich weiß, dass es ihm dort gut geht und er sich wohlfühlt. Deshalb versuche ich auch kein schlechtes Gewissen aufkommen zu lassen.
Auch was den Haushalt angeht, bin ich nicht die perfekte Hausfrau. Ich habe mir angewöhnt täglich die wichtigsten Dinge zu erledigen und schreibe mir Aufgaben in meinen Kalender, damit ich daran erinnert werde. Ansonsten gehe ich nach Lust, Laune und Zeit.
Wir haben hier eine ziemlich klassische Rollenverteilung. Ich bin für den Haushalt zuständig und Andre erledigt alle Aufgaben, die draußen anfallen. Hört sich erstmal unfair an und ich habe mich zum Anfang auch stark dagegen gewehrt. Aber ich bin nicht so der Draußenmensch und habe auch keine Ahnung von Gartenarbeit. Außerdem bin ich auch nicht der Typ, der Rasen mäht oder Holz hackt. Daher bin ich froh, dass ich meine Aufgaben drinnen so erledigen kann, wie ich es möchte.
So, nun bin ich etwas abgeschweift, aber ich wollte euch mal einen Einblick geben.
Webseite: Mama-Burnout
Jetzt aber zurück zum Thema und zur Webseite. Silke Brandt betreibt diesen Blog. Sie ist selbst Ehefrau und Mutter von 2 Töchtern. Vor 3 Jahren durchlebte sie ein Mama-Burnout. Silke schreibt auf ihrem Blog über ihren Weg zum Mama-Burnout und auch, wie sie wieder hinausgefunden hat. Es waren die üblichen Sprüche, die sie zu hören bekam, wenn sie sich öffnen wollte, z. B. „Mama sein ist nun mal anstrengen.“ Sowas möchte man doch nicht hören, wenn es einem schlecht geht. Aus diesem Strudel wollte sie wieder raus und hat ihren Weg gefunden.
Nun will sie anderen helfen, denen es schlecht geht. Sie gibt auf ihrem Blog Tipps, wie man den Alltag entspannter bewältigen kann. Außerdem hat sie ein kostenloses E-Book geschrieben, ein Online-Netzwerk gegründet und sie betreibt ihr eigenes Coaching-Projekt.
Nun ist es doch ganz schön lang und viel geworden. Abschließend möchte ich einfach nur sagen, dass es wichtig ist, sich seine Schwächen einzugestehen. Es muss ja nicht immer gleich Depression oder Burnout sein. Wenn es euch schlecht geht ist es Zeit sich Hilfe zu suchen. Im Moment geht es mir gut, dennoch bin ich immer auf der Suche nach Verbesserungsvorschlägen, daher werde ich mir Silkes Tipps genauer ansehen und schauen, was ich für mich umsetzen kann.
Liebe Grüße
Sabrina
Hallo Sabrina,
das ist wirklich ein wichtiges Thema und wird viel zu oft runter gespielt. Schon alleine diese Kommentare spielen eine so große Rolle dabei, wenn man sich als Mutter schlecht fühlt und dann evtl. wirklich ins Burnout abrutscht! Immerhin vermitteln uns alle (inklusive anderer Mütter komischerweise), dass man das als Mutter alles hinbekommen MUSS, das Frauen soetwas einfach können und man sich einfach besser organisieren muss, damit alles klappt. Dass es auch bei guter Organisation ein riesen Aufwand und einfach schwierig bleibt, beachtet fast niemand.
Ich merke das zu Hause auch und probiere notfalls den Haushalt hinten runter fallen zu lassen, weil die Kinder ja einfach nichts dafür können und meinen Frust dann nicht abbekommen sollen. Aber ewig kann man auch nicht alles stehen lassen >.<
Liebe Grüße,
Jenny von Berggeschwister.de
Hallo Jenny,
danke für deinen Kommentar. Genau deswegen wollte ich auch darüber schreiben, weil es auch wichtig ist, dass wir Mamas es uns gegenseitig nicht so schwer machen. Jeder muss seinen Weg finden mit all den Aufgaben zurecht zu kommen oder ein gutes Netzwerk innerhalb der Familie erstellen.
Bei uns steht auch eigentlich immer der Haushalt an letzter Stelle, was mich nun aber nach dem Urlaub ziemlich ärgert, denn ich habe es echt ganz schön schleifen lassen.
Liebe Grüße 🙂